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Social Collaboration: Wie moderne Arbeitsmethoden die Arbeitswelt verÀndern

David Bach · November 2016 · Aktualisiert: 16.07.24

Moderne und flexible Arbeitsmethoden wie Telearbeit, Home-Office oder internationale Projektteams, die im Zuge der Digitalisierung stark im Kommen sind, verÀndern die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend. Effektive Social-Collaboration-Lösungen, mit denen Unternehmen ihre ProduktivitÀt verbessern können, werden verstÀrkt zu einem kritischen Erfolgsfaktor.

Die zunehmende Digitalisierung verĂ€ndert die Zusammenarbeit in Unternehmen grundlegend. Deutsche Firmen sind bei der EinfĂŒhrung moderner Collaboration-Lösungen, mit denen sie vernetzte Formen der Zusammenarbeit etablieren könnten, um den Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens zu fördern, Prozesse zu optimieren und Businessentscheidungen zu beschleunigen, jedoch hĂ€ufig zurĂŒckhaltend. Das belegt eine Studie der Unternehmensberatung Pierre Audoin Consultants (PAC) zum Thema Social Collaboration in Europa. Demnach haben nur 21 Prozent der Fachbereiche Social-Collaboration-Projekte umgesetzt. Zum Vergleich: In Großbritannien sind es bereits 38 Prozent. Knapp jeder zweite Fachbereich hierzulande hat noch gar keine Initiative in diesem Feld gestartet, so die Studie weiter.

Dabei kann die Nutzung von Social-Intranet-Plattformen die Arbeitseffizienz deutlich steigern, wie die aktuelle " Deutsche Social Collaboration Studie ” zeigt. Herausgeber der Studie ist der Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Technischen UniversitĂ€t Darmstadt in Zusammenarbeit mit der internationalen Management- und Technologie-Beratung Campana & Schott , die sich auf die Zusammenarbeit von Menschen in Organisationen und Projekten spezialisiert hat. Wie die Untersuchung zeigt, streben fast drei Viertel der Studienteilnehmer durch die vernetzte Zusammenarbeit eine Verbesserung der eigenen Unternehmenskultur an. Jeweils knapp die HĂ€lfte zielt zudem auf die Förderung von Prozess- bzw. Produktinnovationen.

Gleichzeitig konnte die Studie einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Nutzung von fortschrittlichen Technologien und der eigenen Arbeitseffizienz nachweisen. Folglich können Unternehmen ihre ProduktivitĂ€t verbessern, wenn sie geeignete Lösungen bereitstellen und dafĂŒr sorgen, dass sie auch konsequent genutzt werden. Dieses Potenzial sei allerdings lĂ€ngst noch nicht ausgeschöpft, betonen die Analysten. So zeigte die Umfrage unter 519 Mitarbeitern von Unternehmen unterschiedlichster GrĂ¶ĂŸe und Branche, dass zwischen den hohen Erwartungen und dem Unternehmensalltag noch eine große LĂŒcke klafft. Als Kennzahl beschreibt der "Social Collaboration Reifegrad", welche Technologien zur Bearbeitung einer Aufgabe genutzt werden. Auf einer Skala von "0" (vollstĂ€ndig analog) bis "3" (vollstĂ€ndig digital) erzielten die befragten Unternehmen einen durchschnittlichen Reifegrad von 1,24. Das heißt, persönliche Kontakte, Telefonate und E-Mails stehen nach wie vor hoch im Kurs.

Deutsche Unternehmen verschlafen die Digitalisierung

Solche Ergebnisse sind nicht ĂŒberraschend. So hat der Branchenverband Bitkom letztes Jahr rund 1.500 deutsche Unternehmen zum Thema Digitalisierung der Arbeitswelt befragt und ist zu einem Ă€hnlichen Ergebnis gekommen. Laut Studie haben in 75 Prozent der Unternehmen alle Mitarbeiter Anwesenheitspflicht. Die ĂŒberwiegende Mehrheit der Befragten (70 Prozent) geht zudem davon aus, dass der klassische BĂŒroarbeitsplatz nicht an Bedeutung verlieren wird. Auf die Frage, welche GrĂŒnde denn gegen moderne, flexiblere Arbeitsformen sprechen wĂŒrden, antworteten 33 Prozent der Interviewten, dass ohne direkten Austausch mit Kollegen die ProduktivitĂ€t sinken wĂŒrde. 27 Prozent lehnen die Telearbeit ab, weil Mitarbeiter nicht jederzeit ansprechbar seien, 17 Prozent, weil die Arbeitszeit nicht zu kontrollieren sei. Ein weiteres, interessantes Ergebnis: 56 Prozent der befragten Unternehmen bevorzugen PrĂ€senztreffen, 44 Prozent setzen Telefonkonferenzen ein. Videokonferenzen kommen dagegen in nur acht Prozent der Unternehmen zum Einsatz, so die Studie weiter.

Die Bitkom-Untersuchung macht deutlich, warum die Mehrheit der deutschen Unternehmen fĂŒr die Arbeitsformen der Zukunft nicht vorbereitet zu sein scheinen. Denn wer ein verteiltes Team mit stĂ€ndigen persönlichen Meetings und Telefonaten, unter strikten Arbeitszeitregelungen und bei stĂ€ndiger Ansprechbarkeit zu managen versucht, wird sicherlich scheitern. Flexible Arbeitsformen setzen eine neue Unternehmenskultur und neue Management-Methoden voraus. Der Einsatz von speziellen Collaboration-Lösungen, die fĂŒr eine effiziente Zusammenarbeit jenseits des klassischen BĂŒros sorgen, ist dabei unverzichtbar. Denn auch wenn man in absehbarer Zukunft auf persönliche Kontakte, E-Mails und Telefonate nicht komplett verzichten wird: Wer heute immer noch hauptsĂ€chlich mit solchen rudimentĂ€ren Tools arbeitet, verpasst das Potenzial, das die Zukunft der Arbeit mit sich bringt.

Effiziente Zusammenarbeit als ProduktivitÀtsmotor

Die Frage lautet: Wie lange werden deutsche Unternehmen die neuen Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung ignorieren können? Das Thema effiziente Zusammenarbeit wird immer mehr zum ProduktivitĂ€tsmotor – insbesondere in Fachbereichen mit einem hohen Anteil an Wissensarbeit wie etwa Marketing, Sales, IT, Personalwesen oder Forschung und Entwicklung – davon sind die Experten von Campana & Schott ĂŒberzeugt. Die aktuellen Technologie-Trends, insbesondere Cloud und Mobile Computing, sowie die unaufhaltsame Globalisierung der Wirtschaft werden nach Angaben der Experten die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, kontinuierlich verĂ€ndern.

So sind regulĂ€re Arbeitszeiten, feste BĂŒroarbeitsplĂ€tze und langjĂ€hrige ArbeitsverhĂ€ltnisse schon heute lĂ€ngst nicht mehr so selbstverstĂ€ndlich wie frĂŒher. Auch wenn Trends wie Telearbeit, SelbstĂ€ndigkeit, Social Collaboration oder Home Office in Deutschland noch nicht so stark verbreitet sind wie in den USA oder Großbritannien: Die Arbeitswelt von morgen sieht so aus. Die Digitalisierung zu verschlafen, könnte fĂŒr die deutsche Wirtschaft gravierende Konsequenzen haben. Zu diesem Schluss kommt die vielbeachtete Zukunftsstudie „ Digitalisierung – Achillesferse der deutschen Wirtschaft? ” des MĂŒnchner Kreises, einer gemeinnĂŒtzigen, internationalen Vereinigung, in der Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vertreten sind. Die Ergebnisse sind alles andere als erfreulich. Sie zeigen, dass Deutschland es jahrelang versĂ€umt hat, sich rechtzeitig um wichtige Zukunftsthemen zu kĂŒmmern. Das Land mĂŒsse jetzt schnell handeln, wenn es den digitalen RĂŒckstand zu den USA aufholen wolle. Deutsche Unternehmen, so der Tenor der Studie, werden sich mit der Digitalisierung frĂŒher oder spĂ€ter anfreunden mĂŒssen, wenn sie in Zeiten akuten FachkrĂ€ftemangels die besten Mitarbeiter finden, das Potenzial der Globalisierung fĂŒr sich ausschöpfen und mit der zunehmend internationalen Konkurrenz Schritt halten möchten. Collaboration-Lösungen, die die Digitalisierung von Prozessen vorantreiben und moderne Arbeitsmethoden unterstĂŒtzen, spielen dabei eine entscheidende Rolle.


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